Rundgang

Burg Mildenstein erleben: Der Rundgang 

Das Aktengewölbe (geschlossen)

Eine Sammlung einzigartiger sakraler Schnitzplastiken aus Leisnig und Umgebung gibt es in der Ausstellung »Die Botschaft der Heiligen – sakrale Plastiken aus fünf Jahrhunderten« im Aktengewölbe und der benachbarten Kapelle zu sehen. Die Ausstellung zeigt etwa 30 Skulpturen des 14. bis 18. Jahrhunderts, welche meist aus Altären herausgelöst und nach der Reformation nicht mehr in Kirchen geduldet wurden. 

Das Aktengewölbe wurde 1694 bis 1696 als Amtsarchiv genutzt, diente später als Wohnung und Abstellfläche.

 

 

 

Der Bergfried

Blick zum Bergfried, Foto Thomas Schlegel

In der Mitte des Burghofes steht der die Silhouette der Burg Mildenstein prägende Hauptturm. Er hat einen Durchmesser von 14 Metern, eine Mauerstärke von 4,5 Metern und ist 32 Meter hoch. Bis in acht Metern Höhe besteht der Bergfried aus Leisniger Braunkohlequarzit, darüber folgt Ziegelmauerwerk. Mittlerweile wissen wir, dass der Aufbau mit Ziegeln wohl im 12. Jahrhundert erfolgte, sodass der Bergfried zu den ältesten Backsteinbauten Sachsens zählt. Nachdem der Turm im 17./18. Jahrundert teilweise abgerissen wurde, erhielt er 1875 durch Oscar Mothes den charakteristisch kegelförmigen Abschluss und bietet einen herrlichen Ausblick über Leisnig und das Muldental.  

Der Brunnen

Eine Handschrift aus dem thüringischen Staatsarchiv Weimar belegt, dass der 60 Meter tiefe Brunnen an der östlichen Wehrmauer zwischen 1390 und 1393 repariert wurde – er muss also aus noch früherer Zeit stammen. 1810 wurde der Brunnen, von dem ein Röhrensystem das Wasser zur Burg leitete, umgewölbt. Im Zuge der Restaurierung der Burganlage wurde der Brunnen Anfang 2017 wieder aufgebrochen und der Brunnenrand aufgebaut. Seit der Saison 2018 konnten die Besucher der Burg einen Blick in den damals noch ca. 40 m tiefen Brunnenschacht werfen. Seit Mai 2019 sind die Bauarbeiten nun endlich abgeschlossen und unserer Gäste können nun 66 m tief in unseren Brunnen schauen.

Die Kapelle (geschlossen)

Kapelle im Herbst, Foto Wiebke Glöckner

Das romanische Portal mit Schachbrettfries der Martins-Kapelle stammt höchstwahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert. Es zählt damit – wie die gesamte 1706 restaurierte Kapelle – zu den ältesten Teilen der Burganlage. Ein spätgotischer Flügelaltar ziert den 1400 bis 1420 umgebauten Ostchor.

Heute dient die Burgkapelle als Ausstellungsraum für die Dauerausstellung »Die Botschaft der Heiligen – sakrale Plastiken aus fünf Jahrhunderten«.

 

 

Burgtor und Burglehn

winterliches Burgtor, Foto Wiebke Glöckner

Das um 1500 errichtete und heute noch sichtbare Burgtor ist eigentlich das zweite Burgtor. Eigentlich gehörte zu Burg Mildenstein auch das Gebiet davor, auf dem sich zahlreiche Türme, hohe Mauern und ein tiefer Graben befanden. In dieser Vorburg, dem Burglehn, befanden sich Vorratsgebäude und Ställe. Um zur Burg zu gelangen mussten zwei Zugbrücken überquert werden und schließlich ein drittes Burgtor. 

Das Herrenhaus

Das Herrenhaus mit Zwischenbau, Foto Sandy Rothe

Am Westrand des Burghofes befindet sich das Herrenhaus, welches wohl zu Zeiten der Renaissance umgebaut wurde. Vom ursprünglichen Gebäude blieben die gotischen Fenster erhalten. Bereits 1538 wurden die drei Türme auf dem Dach des Herrenhauses abgetragen. Im 16. Jahrhundert entstanden zudem die steinerne Wendeltreppe und der Vorbau mit der Zisterne. Im Erdgeschoss befand sich eine große Küche und eine Hofstube, in der die täglichen Hauptmahlzeiten eingenommen wurden. Im Obergeschoss waren Säle, Tafelstube und Fürstenstube. 

Seit Juni 2017 ist das Herrenhaus für Besucher wieder zugänglich, hier sind neue Museumsräume entstanden mit einer neuen familienorientierten Dauerausstellung "Hof der jungen Herrschaft". Die umfangreichen Restaurierungsarbeiten haben viele Räume wieder in neuem Glanz erstrahlen lassen, darunter die Tafelstube, die Fürstenstube mit Kamin und Kachelofen sowie unsere nutzbare Schwarzküche. 

Wohnhaus und Miruspark

 

 

 

 

 

Das Wohnhaus

1452 als Vogtei errichtet, wurde das Wohnhaus Ende des 16. Jahhunderts umgebaut. Nach der Renovierung 2006/2007 befindet sich hier die Burgverwaltung und die historische Fachbibliothek.

Das Kassenhaus & der Zwinger

Vor dem Vorderschloss befindet sich ein acht Meter tiefer, in der Mitte mit einem Rundturm verstärkter Zwinger. An beiden Seiten wurden zwischen 1710 und 1712 zwei Wohnhäuser errichtet.

Der Miruspark

Der nach seinem Erbauer benannte Park wurde von 1798 und 1900 am östlichen Burghang im Sinne eines romantischen Landschaftsparks errichtet. Am beeindruckendsten ist die künstliche Ruinenarchitektur mit Felsentunnel aus dem Jahre 1866. Der Miruspark, welcher Anfang des 20. Jahrhunderts als beliebtes Reiseziel galt, wird zur Zeit umfangreich restauriert und wird vorraussichtlich ab 2024 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Das Pagenhaus

Blick zum Pagenhaus, Hinterschloss, Foto Günter Spiegel

Um 1390 auf älteren Burgteilen errichtet, wurde das Pagenhaus mehrfach umgebaut. Besonders hervorzuheben ist der zweigeschossige gotische Wimperg, eine giebelartige Bekrönung am Turm, der vermutlich von einem Vorgängerbau übernommen wurde und mit Knaggen und Kreuzblumen verziert ist.

Wehrmauer

Burg Mildenstein war ursprünglich von einer bis zu 13 Meter hohen Wehrmauer umgeben. Diese Höhe wird vor allem an den alten Zutritten zum Wehrgang im Herrenhaus und Vorderschloss deutlich. Alle Gebäude der Kernburg waren einst durch diesen sogenannten Mönchgang verbunden, der jedoch 1789 abgetragen wurde. Ein Teil des Wehrgangs wurde 2007 an der östlichen Wehrmauer wieder aufgebaut. 

Torhaus und Vorderschloss

Das Torhaus

Da die östliche Mauer im Bereich der inneren Tordurchfahrt ähnliche Gestaltungsmerkmale aufweist wie das Quadermauerwerk des Bergfriedes, ist anzunehmen, dass diese ebenfalls im 12. Jahrhundert erbaut wurde. 1416 und 1593 fanden Umbauten am Torhaus statt.

Das Vorderschloss

Markgraf Wilhelm ließ das ursprünglich gotische Gebäude in einen Wohnbau mit Wehrcharakter, das sogenannte Vorderschloss, umbauen. Der Kernbau besteht aus zwei im rechten Winkel zueinander stehenden Flügeln mit einer Mauerstärke von zwei Metern. Die originale Dachkonstruktion des Kornhausbodens von 1395/1396 gehört zu den bedeutendsten ihrer Art in Deutschland.

Die Dauerausstellungen »Ein Machtsymbol in Stein gebaut«, »Gefangen-Gefoltert-Gerichtet« und »Von Amts wegen« können heute im Vorderschloss entdeckt werden.

Die Rittersäle

Als schönste Räume der Burg gelten die Rittersäle im zweiten Obergeschoss des Vorderschlosses. Zu den repräsentativen Räumen gelangte man damals wahrscheinlich über eine Holzgalerie. Im mittleren der drei Säle konnte eine Steinluftheizung nachgewiesen werden.

Heute können die Rittersäle für Feierlichkeiten und Tagungen genutzt werden. 

Kontakt

Burg Mildenstein

Burglehn 6 | 04703 Leisnig

Zur Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gemeinützige GmbH gehörend

+49 (0) 34321 6256-0
mildenstein@schloesserland-sachsen.de